Die Koalition zwischen Olaf Scholz und Christian Lindner ist endgültig zerbrochen, und der Bruch verlief dramatisch und emotional – fast wie die berühmten Streitereien zwischen den Gallagher-Brüdern von Oasis. Das berichtet das Magazin "Rolling Stone". Der endgültige Auslöser war eine Sitzung des Koalitionsausschusses, bei der es zu einem erneuten großen Streit gekommen war. Lindner soll dort sogar Neuwahlen angeregt haben, was die Spannungen eskalieren ließ und zum Abbruch der Verhandlungen führte. Nachdem diese Information an die Öffentlichkeit durchsickerte, wurde offenbar, wie tief das Misstrauen innerhalb der Koalition zwischen Scholz und Lindner gewachsen war. Scholz sah die FDP als Urheber der „undichten Stelle“ und beschloss, die Zusammenarbeit mit Lindner zu beenden. In einem persönlichen Gespräch informierte er Bundespräsident Steinmeier und bat ihn um Lindners Entlassung.
Scholz begründete die Entlassung damit, dass Lindner kompromissunwillig und ideologisch verbohrt sei, was die Regierungsarbeit untragbar mache. Er warf ihm vor, eigene Parteipolitik über das Gemeinwohl zu stellen und egoistisch zu handeln.
Lindner konterte mit einem Statement, in dem er Scholz die Schuld am Scheitern der Koalition gab. Seiner Meinung nach habe Scholz einen gezielten Bruch herbeigeführt und damit das Land in Unsicherheit gestürzt. Er betonte, dass die FDP weiterhin Verantwortung übernehmen wolle, und dass dies im kommenden Jahr vielleicht in einer anderen Regierung geschehen werde.
Der gesamte Konflikt wird humorvoll mit der legendären Rivalität der Gallagher-Brüder von Oasis verglichen, die in der Musikgeschichte für ihre impulsiven und hitzigen Streitereien bekannt wurden. Wie Noel und Liam Gallagher hatten Scholz und Lindner nie wirklich eine harmonische Beziehung, sondern sahen die Zusammenarbeit stets als erzwungene Zweckverbindung. Durch Zitate von Noel und Liam werden die gegenseitigen Anfeindungen und das persönliche Drama zusätzlich karikiert. Während die Gallaghers am Ende getrennte Wege gingen, ist auch in diesem Fall eine Wiedervereinigung der "Band" – also der Koalition – unwahrscheinlich.
Bildquelle: Universal Lawrence Watson, 08.11.24
