Verbot wegen „öffentlicher Sicherheit“
Ein geplanter Auftritt von Disturbed im belgischen Vorst ist kurzfristig abgesagt worden – allerdings nicht von der Band selbst, sondern durch eine behördliche Anordnung. Bürgermeister Charles Spapens begründete den Schritt mit Sicherheitsbedenken infolge einer Risikoanalyse der Polizei.
„Angesichts der negativen Einschätzung der Polizei und der Lage des Veranstaltungsorts in einem Wohngebiet war es meine Pflicht, diese Entscheidung zu treffen“, erklärte Spapens gegenüber dem belgischen Medienunternehmen Belga.
Hintergrund ist die offene Unterstützung von Frontmann David Draiman für die israelische Armee – insbesondere ein Foto, auf dem der Sänger Bomben signiert, sorgte für Proteste und angekündigte Demonstrationen. Bereits im September hatte Spapens das Konzert als „moralisch problematisch“ bezeichnet.
Statement von Disturbed: „Musik soll verbinden“
Die Band veröffentlichte inzwischen ein Statement, in dem sie ihre Enttäuschung über die Absage ausdrückt, aber zu Zusammenhalt aufruft:
„Musik lässt all unsere Unterschiede in den Hintergrund treten. Musik hat die Kraft zu heilen, zu inspirieren und Menschen zusammenzubringen. Es geht nicht um das, was uns trennt. Wir haben immer Wert darauf gelegt, dass bei unseren Konzerten alle willkommen sind – egal, woran sie glauben. Jeder, der zu einem Disturbed-Konzert kommt, wird akzeptiert und geliebt. Wir sind traurig, dass unsere Fans in Belgien dieses Musikfest nicht miterleben können.“
WIderspruch zwischen Botschaft und Haltung
Disturbed betonen zwar immer wieder Werte wie Liebe und Akzeptanz, doch Draimans politische Positionen sorgen zunehmend für Kontroversen. Der Sänger hatte sich mehrfach öffentlich hinter Israels Militär gestellt und in sozialen Medien mit pro-palästinensischen Künstlern angelegt – zuletzt mit dem irischen Rap-Trio Kneecap.
Auch beim Abschiedskonzert von Black Sabbath und Ozzy Osbourne wurde Draiman wegen seines Engagements ausgebuht.
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