„Ein Gebet für Amerika“
Bei einer Veranstaltung im Rahmen des AFI Fest in Los Angeles, wo das Biopic „Springsteen: Deliver Me From Nowhere“ gezeigt wurde, sprach Bruce Springsteen am 22. Oktober erstmals öffentlich über die landesweiten „No Kings“-Proteste.
Vor seinem Auftritt mit „Atlantic City“ und „Land of Hope and Dreams“ sagte der Musiker:
„Draußen bricht in den Vereinigten Staaten die Hölle los. Seit 250 Jahren gelten die USA – trotz all ihrer Fehler – weltweit als Leuchtturm der Freiheit, Demokratie, Hoffnung und Unabhängigkeit.“
Und weiter:
„Ich bin seit 50 Jahren als eine Art musikalischer Botschafter für Amerika unterwegs. Ich habe die Liebe und Bewunderung gesehen, die Menschen auf der ganzen Welt für das Amerika unserer höchsten Ideale empfinden. Trotz der schrecklichen Schäden, die unser Land in letzter Zeit erlitten hat, sind diese Ideale es weiterhin wert, dafür zu kämpfen. Ich sende dies als Gebet für Amerika, für unsere Einheit – und für No Kings.“
Was ist die „No Kings“-Bewegung?
Die „No Kings“-Proteste sind eine der größten politischen Mobilisierungen der letzten Jahre in den USA. Sie richten sich gegen Donald Trumps autoritäre Regierungspolitik, mutmaßliche Korruption und eine drohende Aushöhlung demokratischer Institutionen.
Der Name „No Kings“ ist eine Anspielung auf die amerikanische Revolution – und auf den Widerstand gegen monarchische Herrschaft.
Im Juni 2025 beteiligten sich laut Organisator über fünf Millionen Menschen in mehr als 2100 Städten. Mitte Oktober erreichten die Demonstrationen ihren Höhepunkt: Laut Waging Nonviolence gingen am 18. Oktober rund sieben Millionen Menschen in über 2700 Städten auf die Straße – eine der größten Protestaktionen in der US-Geschichte.
Springsteen gegen Trump – eine lange Geschichte
Springsteen ist seit Jahren ein offener Kritiker Donald Trumps. Bereits während seiner Europa-Tour im Sommer 2025 fand er deutliche Worte:
„Wenn ich mir selbst treu bleiben will, kann ich diesen Leuten keinen Freifahrtschein geben.“
In Interviews erklärte er weiter:
„Viele Menschen sind auf seine Lügen hereingefallen. Ihm ist niemand wichtig – außer er selbst und die Milliardäre, die an seinem Inauguration Day hinter ihm standen.“
Und über Trumps Regierungsstil:
„Er ist die lebende Verkörperung dessen, wofür die 25. Verfassungsänderung geschaffen wurde. Hätte der Kongress Rückgrat, wäre er längst auf dem Müllhaufen der Geschichte gelandet.“
Ein Aufruf zur Hoffnung
Mit seiner Unterstützung für „No Kings“ knüpft Springsteen an die Botschaften seiner Songs an – Solidarität, Gerechtigkeit und Menschlichkeit:
„Dieses Land ist es wert, dafür zu kämpfen – nicht wegen seiner Macht, sondern wegen seiner Menschen.“
Der „Boss“ bleibt damit, was er seit Jahrzehnten ist: die musikalische Stimme eines Amerikas, das sich weigert, den Glauben an seine besten Seiten zu verlieren.
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